Deine zukünftige Anlagestrategie soll den Handel mit Aktien beinhalten?
Eine gute Entscheidung, schließlich lässt sich dein Vermögen mit keiner anderen Strategie nachhaltiger sichern und vermehren. Damit du effektiv in Aktien investieren kannst, gilt es allerdings, dir vorab die nötige Finanzbildung anzueignen. Denn nur wenn du verstehst, was sich hinter den verschiedenen Begrifflichkeiten überhaupt verbirgt, kannst du diese auch erfolgreich nutzen.
In diesem Beitrag haben wir dir daher die wichtigsten Grundbegriffe rund um das Thema Aktien zusammengestellt.
Was ist eine Aktie und wie wird man zum Aktionär?
Geht ein als Aktiengesellschaft (AG) organisiertes Unternehmen an die Börse, verkauft es dort seine Gesellschaftsanteile in Form von Aktien. Diese Anteilsscheine kaufen Anleger, die auf diese Weise einen entsprechenden Teil des Unternehmens erwerben und zu Aktionären werden. Je nach Höhe der Aktienanteile unterscheidet man zwischen Haupt-, Groß- und Kleinaktionären. Die Beteiligung an der Aktiengesellschaft kann der Aktionär nur über den Wiederverkauf der erworbenen Aktien beenden.
Sowohl für das Unternehmen als auch für den Aktionär ergeben sich aus dieser Form der Geschäftsbeziehung Vorteile. Während sich das Unternehmen durch den Aktien-Verkauf frisches Eigenkapital beschafft, partizipiert der Aktionär an der Unternehmensentwicklung. Fährt ein Unternehmen Gewinne ein, werden diese zudem oftmals in Form von Dividenden an die Aktionäre weitergegeben. Wenn es im umgekehrten Fall allerdings zu unternehmerischen Verlusten kommt, so tragen auch hier die Aktionäre einen Teil der Konsequenzen mit.
Seit 1998 werden in Deutschland größtenteils Stückaktien ausgegeben. Stückaktien geben den prozentualen Anteil am Grundkapital des Unternehmens an. Daneben gibt es Aktien mit einem Nennwert, der nicht den prozentualen, sondern den nominalen Anteil am Grundkapital angibt. Zusätzlich unterscheidet man zwischen Stammaktien, die dem Besitzer je Aktie ein Stimmrecht gewähren, und Vorzugsaktien, die zwar kein Stimmrecht, dafür aber meist eine höhere Dividende mit sich bringen.
Ein Aktionär, der sich vor dem Kauf einer Aktie genau mit dem Unternehmen befasst und auf eine langfristige Anlage aus ist, wird auch als Investor bezeichnet. Ihm geht es um einen gesunden Profit durch eine steigende Marktkapitalisierung inklusive solider Dividendenausschüttung. Kauft ein Anleger dagegen Aktien ausschließlich, um sie möglichst schnell für mehr Geld weiterzuverkaufen, so spricht man von einem Spekulanten beziehungsweise Trader.
Was sind Aktienfonds?
Aktienfons sind Investmentfonds, die (nahezu) vollständig in Aktien investiert sind. Investiert ein Anleger in solche Fonds, so investiert er nicht in die Aktie eines einzelnen Unternehmens, sondern in ein ganzes Bündel an Aktien, das sich nach bestimmten Kriterien zusammensetzt. Diese orientieren sich zum Beispiel an Region, Branche oder Unternehmensgröße.
Beim Kauf eines Aktienfonds ist der Anleger folglich direkt an einem Gesamtpaket mehrerer Aktiengesellschaften beteiligt. Bei kurzfristiger Anlage besteht zwar ein höheres Risiko, langfristig betrachtet ergeben sich aber - im Vergleich zu Rentenfonds beispielsweise - größere Chancen auf Wertsteigerungen.Was ist ein Aktiensplit?
Sobald eine Aktie zu teuer wird, wird sie in mehrere preiswertere Einzelaktien aufgeteilt. In diesem Zuge teilt das Unternehmen – je nach Splittungsverhältnis – sein Grundkapital neu auf. Dabei bleiben Marktkapitalisierung, Beteiligungsverhältnis und Kapitalwert unverändert.
Die Einzelaktien gewinnen für Anleger wieder an Attraktivität, da zu teure Aktien „Ladenhüter“ sein können. Insbesondere Privatanleger empfinden günstigere Aktien als interessanter. Sie erwarten sich hiervon eine höhere Wertsteigerungschance. Tatsächlich zeigt sich durch einen Aktiensplit in der Regel keine nachhaltige Verbesserung des Kurses. Allerdings können sich kurzfristige Chancen für Anleger ergeben.

Symbolisches Bild für einen Aktiensplit.
Ein sogenannter Reverse Split oder auch Stock Splitdown zeigt, dass das Verfahren auch andersherum funktioniert. Bei einer Aktienzusammenlegung verringert sich die Anzahl der Aktien entsprechend dem Zusammenlegungsverhältnis. Es gelten die gleichen Voraussetzungen wie beim Aktiensplit.
Ohne Zustimmung der Großaktionäre, die aufgrund ihrer hohen Beteiligung an Stammaktien entscheidungsberechtigt sind, sind weder Aktien- noch Reverse Split möglich. Die Entscheidung hierüber wird während der Hauptversammlung getroffen.
Was ist ein Aktienkurs?
Der Preis einer Aktie beim Handel an der Börse ist der Aktienkurs. Dieser wird als Wert in der Währung des Landes angegeben, in dem die Aktie gehandelt wird.
Langfristig betrachtet spiegelt sich der Wert eines Unternehmens im Wert seiner Aktien wider, genauso aber auch die Aktionen aller Anleger. Folglich ist ein Aktienkurs nie vollkommen stabil, sondern unterliegt ständigen Schwankungen, die von Angebot und Nachfrage abhängig sind. Wollen viele Menschen die Aktie kaufen, so erhöht sich ihr Preis. Sinkt die Nachfrage allerdings, so ist auch die Aktie entsprechend weniger wert.
Darüber hinaus beeinflussen weitere Faktoren den Aktienkurs. Zu den inneren Faktoren gehören positive sowie negative Nachrichten, die das Unternehmen betreffen. So kann beispielsweise die Ankündigung eines neuen Produktes den Kurs zum Steigen bringen, während schlechte Presse, wie etwa Massenentlassungen, den Kurs fallen lässt. Auf externe Faktoren haben die Unternehmen dagegen keinen Einfluss. Dazu gehören Meinungsschwankungen am Markt, aber auch Änderungen in der Gesetzgebung, Pandemien oder die allgemeine Wirtschaftslage.
Beim Beobachten der Aktienkurse ist es daher immer wichtig, sowohl sämtliche Nachrichten rund um die jeweiligen Unternehmen im Auge zu behalten als auch die größeren Zusammenhänge.
Was verbirgt sich hinter einem Aktienindex?
Der Wert eines bestimmten Marktsegments wird durch den Aktienindex, auch Indizes genannt, repräsentiert und indiziert. Dabei kann solch ein Segment entweder eine Börse, eine Region oder eine Branche bzw. ein Sektor sein. Anlegern geben die Indizes einen wichtigen Aufschluss darüber, wie es der Börse, Region oder Branche aktuell geht. Steigt der Aktienindex, wertet man dies in der Regel als Anzeichen für eine anziehende Wirtschaft.
Für die Berechnung vieler Indizes wird der kapitalgewichtete Durchschnitt der Unternehmensaktien herangezogen. Je wertvoller ein Unternehmen ist, desto stärker beeinflusst es den gesamten Index. Dies gilt genauso im umgekehrten Fall.
Genug gelernt?
Die grundlegenden Begriffe bezüglich Aktien kennst du jetzt. Darüber hinaus bringen wir dir während unseres Finanzcoachings alles Weitere bei, um auf dem Börsenparkett erfolgreich bestehen zu können.
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