Finanzielle Freiheit – das ist der Traum vieler. Und obwohl es durchaus Möglichkeiten zur Erfüllung dieses Traums gibt, leben ihn nur wenige. Es ist der Schritt aus der eigenen Komfortzone heraus, der die meisten scheitern lässt. Nicht so Sarah und Jürgen.
Die beiden bereisen als Familie mit zwei Kleinkindern die Welt und führen dabei „ein Leben, so wie es unseren Bedürfnissen entspricht“. Im Laufe der vergangenen Jahre haben sie gelernt, ihr Geld für sich arbeiten zu lassen. Und so leben sie ihre ganz persönliche finanzielle Freiheit.
Mit ihrem Reise- und Finanzblog „Rapunzel will raus“ geben Sarah und Jürgen ihre Erfahrungen als Familie an andere weiter. Darin beschreiben sie ihre atemberaubenden Reiseeindrücke von der ganzen Welt und berichten gleichzeitig ausführlich, wie sie sich eben dieses Leben finanzieren können – ganz ohne sich von anderen abhängig zu machen.
Während ihrer Arbeit am Blog haben die beiden Weltenbummler ihre eigentliche Mission entdeckt: „Dir und deiner Familie zu finanzieller Selbstständigkeit zu verhelfen, damit auch ihr die Welt erkunden könnt, wann und wie ihr wollt.“
Um diese Mission bestmöglich zu erfüllen, haben sie einen Online-Kurs kreiert, der ihrer Community und Interessierten eine Schritt-für-Schritt-Anleitung an die Hand gibt.
Insbesondere Sarah, die mit dem Thema Finanzen vor ihren intensiven Reisen nichts am Hut hatte, betont dabei, dass jeder es schaffen kann, finanziell frei zu werden – schließlich ist sie selbst - dank der richtigen Werkzeuge und MentorInnen - auf dem besten Weg dorthin.
Wir haben die Reiseblogger zum gemeinsamen Gespräch getroffen und ihnen Fragen zu ihrem Alltag, zu ihren Plänen und zu ihrem persönlichen Money Mindset gestellt. Im Interview geben uns Sarah und Jürgen spannende Einblicke in ihre finanzielle Unabhängigkeit als Familie. Lest selbst!
CME: Liebe Sarah, lieber Jürgen, herzlichen Dank, dass ihr euch die Zeit für uns genommen habt. Als Familie mit zwei Kleinkindern und der Arbeit an eurem Blog habt ihr sicher eine Menge um die Ohren.
Rapunzelwillraus: Wir haben eine Menge um die Ohren, wie alle Eltern von Kleinkindern das kennen. Die Herausforderungen des Alltags mit Kindern mit unserer Arbeit zu jonglieren – das alles gibt einiges zu tun. Bei uns läuft das nicht viel anders, als bei allen anderen Familien. Im Gegensatz dazu reisen wir aber noch mit Kindern und Unternehmen um die Welt und arbeiten von ganz verschiedenen Orten aus. Es ist aber genau das Leben, welches wir uns ausgesucht haben und das wir lieben.
CME: Jeden Tag am anderen Strand liegen, Kultur und Leute kennenlernen, traumhafte Landschaften erkunden – so stellen sich Außenstehende oftmals das Leben eines Reisebloggers vor. Sieht euer Alltag – sofern man denn von Alltag sprechen kann – unterwegs wirklich so aus?
Rapunzelwillraus: Der Alltag als Reiseblogger:in ist spannend und abwechslungsreich. Wir lernen natürlich Land und Leute kennen und verbringen unsere Zeit nach Feierabend meistens am Strand. Dennoch ist es viel und intensive Arbeit, welche oft unterschätzt wird.
Unterwegs mit den Kindern und der Arbeit, verbringen wir oft mehrere Monate am selben Ort. Dadurch etabliert sich bei uns auch ein Alltag mit Arbeit, Kinderbetreuung, Spielplatz und Verabredungen und ist gar nicht so grundverschieden wie wir ihn in der Schweiz hatten.
CME: Für viele ist es ein Traumberuf, Reiseblogger zu sein. Was würdet ihr diesen Leuten als Rat mit auf den Weg geben?
Rapunzelwillraus: Wenn du es von ganzem Herzen willst, dann mache es. Wenn du nicht voll und ganz dahintersteckst, lass es sein. Der Blog Rapunzel will raus wird nächstes Jahr 10 Jahre alt. Es steckt unglaublich viel Arbeit und Durchhaltevermögen dahinter. Ich war nicht nur einmal kurz davor alles hinzuschmeißen. Reiseblogger:in zu sein ist ein Vollzeitjob, der so viele unterschiedliche Jobs in sich vereint, dass man ein echtes Allround-Talent sein muss. Aber wenn es dich glücklich macht, dann mach es!
CME: Welches Reiseziel hat euch beide bis heute nachhaltig beeindruckt?

Sarah: Für mich war es Hawaii, wo ich mein Herz verloren habe. Die Inseln sind der Wahnsinn und in der Sekunde, in der ich einen Fuß auf hawaiianischen Boden gesetzt habe, wusste ich, dass ich dahin gehöre.

Jürgen: Bei mir war es Nicaragua. Nicht nur, weil wir uns hier kennengelernt haben, sondern weil es das erste Land auf meiner Solo Mittel- und Südamerikareise war und es mich direkt in den Bann gezogen hat. Nicaragua ist unglaublich vielseitig, spannend und wunderschön. Regelmässig darf sich Sarah die Frage anhören: „Wann gehen wir wieder nach Nicaragua?“
CME: Sarah, du hast den Blog vor eurem Kennenlernen gestartet und damals ausschließlich von deinen Reiseeindrücken berichtet. Wann genau hattest du deinen ersten Berührungspunkt mit dem Thema Finanzen und wieso hast du dich entschieden, den Blog entsprechend thematisch auszuweiten?
Rapunzelwillraus: Als ich mit unserem ersten Kind schwanger war, haben wir angefangen, uns intensiv mit Finanzen zu beschäftigen. Es ging in erster Linie darum wie wir unsere Gehälter aufteilen und wir haben uns über erste Investitionen am Kapitalmarkt unterhalten. Ich bin dann immer tiefer ins Thema reingerutscht und wir haben an einem Online-Kongress teilgenommen, bei dem verschiedene Investitionsmöglichkeiten und das Thema Finanzielle Freiheit beleuchtet wurden.
Wir haben damals beschlossen, dass wir in ein paar Jahren mit der ganzen Familie ortsunabhängig Leben und Arbeiten und unser Einkommen u. a. am Kapitalmarkt erwirtschaften wollten. Dabei haben wir bemerkt, dass das alles gar nicht so unerreichbar ist, wie anfangs gedacht und wir wussten, dass wir unser Wissen dazu weitergeben wollten, damit auch andere Familien mit demselben Wunsch das machen können.
CME: Ihr sagt, jeder kann finanziell frei werden. Was würdet ihr sagen, welche Eigenschaften braucht es für finanzielle Freiheit?
Rapunzelwillraus: Es braucht Durchhaltevermögen und der unbedingte Wille zu mehr Lebensqualität. Finanzielle Freiheit erreicht niemand von Heute auf Morgen, sondern über einige Jahre. Das muss man sich bewusst sein. Das Wichtigste ist aber, nach allen Büchern und Seminaren auch wirklich ins Tun zu kommen und die finanzielle Freiheit tatsächlich anzugehen und im Alltag und in allen Entscheidungen zu leben.
CME: Wie hat sich das Reisen seit der Ankunft eurer Kinder für euch verändert – insbesondere in Bezug auf die finanzielle Situation?
Rapunzelwillraus: Das Reisen mit Kindern ist komplett anders als alleine oder als Paar. Das fängt schon bei der Wahl der Reiseziele an, da wir eine minimale Infrastruktur und ärztliche Versorgung in der Nähe haben wollen. Aber auch der Alltag auf Reisen ist anders. Wir schauen uns nur einen Bruchteil der Dinge an, die wir ohne Kinder angeschaut hätten. Die Kids haben einfach andere Prioritäten und wollen lieber Schnecken am Wegesrand beobachten oder auf einen Spielplatz. Zudem reisen wir selten noch im klassischen Sinne, sondern sind vorwiegend an einem Ort, von wo wir Ausflüge machen.
Auch finanziell sind die Reisen teurer. Die Kinder benötigen mittlerweile in jedem Fortbewegungsmittel einen eigenen Sitzplatz. Die Fahrt oder jeder Flug müssen wir jetzt x 4 bezahlen und nicht mehr x 2. Zudem sind unsere Ansprüche an eine Unterkunft gestiegen. Erstens durch den Platz, den wir mehr benötigen und zweitens, weil wir eine Küche brauchen. Etwas Platz, einen Garten oder Vorplatz ist auch immer schön zum Spielen. Das sind alles Kriterien, die eine Unterkunft sofort teuer machen. Unterkünfte sind auch der größte Ausgabenposten unseres Lebens. Doch das wäre „zu Hause“ genauso. Da macht die Wohnung ja auch einen großen Teil der Ausgaben aus.
CME: Unsere Mission ist es, möglichst viele Menschen mit finanzieller Bildung in Berührung zu bringen, um sie von anderen finanziell unabhängig zu machen. Wann hattet ihr euren ersten Kontakt mit dem Thema Finanzbildung?
Rapunzelwillraus: In unseren Ausbildungen sind wir durchaus mit finanziellen Themen in Berührung gekommen, jedoch vordergründig im kaufmännischen oder mathematischen Bereich. Das ist von Finanzbildung weit entfernt.
Das erste Mal wo wir wirklich mit finanzieller Bildung in Berührung gekommen sind, war vor ein paar Jahren an einem Online-Kongress. Da ist es uns wie Schuppen von den Augen gefallen und wir haben alles, was es dazu zu lesen gibt, verschlungen. Zudem haben wir Kurse und Seminare besucht und uns eine Menge finanzieller Bildung angeeignet.

Am Kapitalmarkt generieren sie ihr Einkommen.

Dabei agieren sie vollkommen ortsunabhängig.
CME: Bildet ihr euch auch mit Finanzliteratur weiter? Und wenn ja, welches Finanzbuch würdet ihr weiterempfehlen und warum?
Rapunzelwillraus: Wir haben eine Menge Finanzliteratur gelesen und dadurch sehr viel gelernt. Wer ganz neu in dem Thema ist empfehlen wir „Finanzielle Intelligenz – Was Sie in der Schule hätten lernen sollen“ von Niclas Lahmer. Es werden grundlegende Dinge wie der Unterschied zwischen Werten und Verbindlichkeiten aufgezeigt, man kommt mit dem 6-Konten-Modell in Berührung und hört vielleicht das erste Mal von finanziellen Glaubenssätzen. Ein perfektes Buch für den Einstieg.
„So denken Millionäre“ von T. Harv Eker ist ein weiteres Buch zur grundlegenden Finanzbildung. In typischer US-amerikanischer Manier erzählt er aus seinem Leben und seinen Learnings und das Thema Glaubenssätze wird genau beleuchtet.
Speziell für Frauen, die sich beim Thema Finanzen immer noch viel weniger zutrauen als Männer (obwohl sie erwiesenermaßen erfolgreicher investieren), empfehlen wir das Buch „Ein Mann ist keine Altersvorsorge“ von Helma Sick und Renate Schmidt. Finanzielle Bildung und Unabhängigkeit ist gerade für Frauen - ganz egal in welchem Alter, Beruf oder Zivilstand - unglaublich wichtig.
CME: Wenn ihr an eure beiden Kinder denkt: Habt ihr das Gefühl, dass sie in der Schule ausreichend auf die wichtigen finanziellen Aspekte des Lebens lernen werden? Wie war das bei euch?
Rapunzelwillraus: Nein. In der Schule wird eigentlich gar nichts für die finanzielle Bildung getan. Zur Zeit hängt diese Aufgabe ganz im Elternhaus. Wir haben uns mit dieser Frage auch für unseren Online-Kurs beschäftigt. Im Bonusmodul thematisieren wir finanzielle Bildung für Kinder und haben viele Tipps, aufgelistet nach Alter der Kinder, zusammengetragen, um Eltern Anhaltspunkte zu geben, wie sie den Kindern diese Bildung vermitteln können.
Es ist uns mittlerweile ein Rätsel, wieso ein so wichtiger Bereich des Lebens nicht in der Schule gelernt wird.
CME: Beschreibt doch einmal euer persönliches Money Mindset in einem Satz!
Rapunzelwillraus: Das Leben gibt uns alles!
Das ist jetzt nicht speziell auf das Money Mindset bezogen, schließt dies aber mit ein. Es ist nichts anderes als die Umkehr des Glaubenssatzes: „Man kann im Leben nicht alles haben“. Dies bezieht neben Geld auch Gesundheit, Erfolg, intensive Beziehungen, Glück, Freude - einfach alles - mit ein. Und genau das wollen wir vom Leben: Einfach alles und von allem nur das Beste.
CME: Hat sich dieses Mindset während eurer Reisen gewandelt?
Rapunzelwillraus: Wir beschäftigen uns sehr stark mit Persönlichkeitsentwicklung. Auch dieses Thema ist im Zuge unseres Interesses mit Finanzen entstanden. Wir hätten uns vorher nicht vorstellen können, was Geld mit Persönlichkeit zu tun hat. Daher hat sich unser Mindset während unserer Reisen noch positiver entwickelt und gefestigt.
CME: Denkt ihr, dass sich das Money Mindset im DACH-Raum von dem in anderen Ländern unterscheidet? Wenn ja – inwiefern?
Rapunzelwillraus: Wir sind klar dafür, über Geld zu sprechen und tun dies auch in unserem Umfeld. Eine Bekanntschaft in Südamerika oder Asien fragen wir aber nicht nach ihrem Money Mindset aus. Wir wollen niemanden vor den Kopf stoßen und wissen auch nicht immer, welche Bedeutung Geld in dieser Kultur exakt hat. In vielen Ländern ist der Zugang und somit der Bezug zu Geld schon ganz anders als im DACH-Raum.
CME: Eine Frage haben wir noch zum Abschluss: Euer Leben ist bestimmt durch ortsunabhängiges Arbeiten. Wie sah das vorher bei euch aus: In welchen Berufen habt ihr vor euren Langzeit-Reisen gearbeitet? Und würdet ihr hierhin wieder zurückkehren wollen?
Rapunzelwillraus: Sarah war im Maketing einer Wirtschaftsschule tätig und Jürgen als Wirtschaftsingenieur in der Logistikbranche. Ob wir zurückkehren möchten? Sag niemals nie, wir sind immer offen für alles, was uns das Leben bringt. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir uns das aber nicht vorstellen.
CME: Liebe Sarah, lieber Jürgen, wir danken euch für das spannende Interview. Für euren Blog und das dazugehörige Unternehmen wünschen wir euch weiterhin viel Erfolg und alles Gute.
Bildquellen dieses Artikels:
- © www.rapunzel-will-raus.ch
Mit dem Code RAPUNZELBASIS erh ltst du bei der Basis-Ausbildung bei capital market experts vier statt drei Monate Zugriff auf die w chentlichen Basis Live-Webinare, Musterdepots und E-Mail-Support ( Wert: EUR 129.- )
Frauenblog